Berlin Kopenhagen

Ein Reisetagebuch von Stefan Winiger mit Blacky

Weite Felder bis Rostock ohne Gelati

Filed under: Allgemein — berlinkopenhagen at 11:43 pm on Dienstag, Oktober 7, 2014

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Gestärkt, von mir getreten, fährt Blacky durch Wald und über Felder Richtung Rosstock. Lidl, Aldi und Co häufen sich und ich nähere mich langsam wieder einer Großstadt. Rostock kenne ich bereits und das Hotel am Hopfenmarkt, welches ich vorgebucht habe, ebenfalls. Einchecken, duschen, Füsse strecken. Abendessen bei Alex, ein junges Konzept mit guten Steack und Salaten war auch schon im Kopf, musste jedoch noch zwecks Schlaf bis nach neun warten. Konsequenz daraus: Die Eisdielen waren nach meinem genüsslichen Abendessen zur Ehren der Halbzeit bereits geschlossen. McFlury aus der amerikanischen Pommes Bude musste zur Hilfe. War OK und ich so oder so zu müde für andere Empfindungen.

Burger am See

Filed under: Allgemein — berlinkopenhagen at 11:38 pm on Dienstag, Oktober 7, 2014

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Das Frühstück Buffet im „kleinen Meer“ war protzig und unter Aufsicht von Personal und übrigen Gästen lief ich dann auch dreimal zur O-Saft Tanksäule. Blacky voll laden und dann auf nach Rostock. Jetzt kommen die weiten Felder die ich schon aus frühere Zeiten an der Ostsee kannte und die Bauern sind am ernten, pflügen und sähen mit Ihren grossen Maschinen. Zwischenhalt Krakow am See. Auf der Karte sieht dies sehr gemütlich aus und beim Eintreffen bestätigt mir der reale Eindruck das Bild der Radkarte. Ein bisschen fühle ich mich wie in Kanada an einem See. Im Seehotel auf der schon recht gefüllten Terrasse bestelle ich einen Terassenburger mit Salat und denke dabei an das Lüüchttürmli in Weggis. Viele Burger konnte man diesen Sommer dort ja nicht geniessen. Nicht wegen den Burger, eher des schlechten Wetters wegen.

Sicheres Wifi und E501

Filed under: Allgemein — berlinkopenhagen at 11:28 pm on Dienstag, Oktober 7, 2014

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Am Ziel angekommen entscheide ich mich für das Hotel kleines Meer. Finde ich einen süssen lieblichen Namen. Das Haus und die Rezeption war jedoch meiner Vorstellung nicht so gewachsen, aber es war OK. W-LAN Code gab es unter strengster Sicherheit Vorkehrung, mit vom Computer ausgerechnetem Code, pro Gerät und Unterzeichnung der Konsequenzen des Missbrauchs. Ein bisschen zu stark Osten dachte ich mir.

Während Blacky in einer Garage übernachten durfte und sich schon vor mir zur Ruhe setzte, machte ich mich auf, in das schmucke Städchen mit belebtem Dorfplatz. In der Pizzeria Stefano bestellte ich Pasta mit Gemüse. Naja, Büchsengemüse und E501 Käse-Sahne-Sauce, würde ich jetzt nicht als Tages Highlight bezeichnen. Immerhin hatte ich länger als normal den Genuss der Sauce im Gaumen. Während den nächsten gefühlten sechs Stunden, durfte ich den Geschmack immer wieder von neuem spüren, bis sich dann die Speise in flüssiger Form hinten aus meinem Körper verabschiedete. Für so Ramsch-Food ist meine Körper definitiv nicht mehr geeignet.

Wenn ich nun schon im Besitz von diesem W-LAN Code bin buche ich mir doch noch das Zimmer für zwei Nächte in Rostock, wo ich hoffentlich morgen Abend eintreffen werde.

Birkenwälder und lustige Ortsnamen

Filed under: Allgemein — berlinkopenhagen at 5:41 pm on Dienstag, Oktober 7, 2014

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Die Landschaft gleicht meinem Bett von dieser Nacht. Sie ist tatsächlich himmlisch und genau so wie ich sie mir vorgestellt habe. Vorbei an kleinen Seen, durch unendliche Wälder und entlang an Flüssen. Lustige Ortsnamen und breite Radwege. Entschuldigung Fahrradstrassen. In Neustrelitz gönn ich mir ein Gelati auf dem Dorfplatz. Es ist gerade Markt. Der ist so lieblos wie der Eisverkäufer, in der wahrscheinlich von mir am Platz falsch ausgesuchten Eisdiele. Nun ja das Eis schmeckt und ich bin bereit für die letzten 70km von heute. Blacky geht es immer noch gut und ist mir hoffentlich treu bis ans Tagesziel.

Frühstück für 5 Euro

Filed under: Allgemein — berlinkopenhagen at 5:16 pm on Dienstag, Oktober 7, 2014

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Aufstehen ohne Wecker geht ganz gut. Gespannt stehe ich auf meine Beine. Kein Muskelkater? Ist das möglich? OK ein bissle oder vielleicht sind die Schmerzen am aller wertesten Hintern grösser und ich spüre die Mikromuskelrisse nicht. Der Wirt ist schon wieder in der Küche. Koch und Hotelier in der selben Person. Auch hier geht es nicht anders und ich denke die Leidenschaft hilft ihm bei der Arbeit; jedoch leichtes Geld ist auch hier nicht in der Gastro zu verdienen. Auf meinem Tisch stehen Brötchen Konfi Butter und eine Kanne Kaffee. Mehr brauche ich eigentlich nicht, dachte ich mir. Aber als der nette Wirt, dessen Name ich nicht in Erfahrung brachte, mir einen Orangensaft, ein Ei und ein Brett voll Fleisch, Käse, Früchten, Lachs, Eiersalat hinstellt, war ich wieder im Himmelbett jedoch ohne Bett. Puaaa da sage ich nichts und das alles für 5 Euro. Oder 48 Euro mit Übernachtung im Himmelbett. Blacky du kannst dich auf was gefasst machen: Ich hab mich gerade fit gegessen und freue mich auf weitere Kilometer mit dir.
Ziel ist das Heilbad Waren Müritz. 135km. (Read on …)

Ab ins Himmelbett

Filed under: Allgemein — berlinkopenhagen at 5:06 pm on Dienstag, Oktober 7, 2014

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Blacky und ich haben uns geeinigt, dass wir heute mal locker bis Zehdenick strampeln. Sind jedoch knapp 100km und für den ersten Tag ohne Training ein bisschen viel, aber ich verlasse mich auf meinen neuen Freund, der seine Sache ganz gut macht und auf meine Grundkondition.

Mittlerweile fahren wir durch grünste Wälder, vorbei an kleinen idyllischen Örtchen und auch die Wegweiser sind mittlerweile wie im Kartenmaterial beschrieben. Zufrieden mit mir, fahren wir problemlos bis Zehdenick. Nur hier schlafen wollen hmmmm??? Nein lieber nicht; so ungemütlich habe ich mir das Dorf nicht vorgestellt. Aus dem Rucksack schiebe ich mir noch einen Riegel in den Mund und beschliesse weiter zu fahren, bis ich ein gemütliche Herberge finde. Nun heisst es Motivation zu finden. Eigentlich bin ich nicht mehr existent. Auf dem Kartenmaterial sehe ich in den nächsten 10km einen kleinen Hafen und einen Ort eingezeichnet, der sich Ziegeleipark nennt. Das Piktogramm mit dem Bett weisst auf eine Schlafstätte hin, auf welche ich mich nun verlasse. Blacky fährt sich gerade leichter als meine Beine ihn bewegen können und mit diesem sicheren Gefühl erreiche ich tatsächlich eine liebevolle Übernachtung.

Zimmer 14 in einem kleinen schmucken Häuschen neben dem Hauptgebäude im alten Hafen. Zimmer mit kalter Bodenheizung und Himmelbett. Ich dusche, drehe die Heizung auf und werde mal den Wirt testen gehen. Wildsuppe mit Rehfleisch und Preiselbeerenschaum. Gratuliere! Und dies mitten im Osten wo sich Fuchs und Hase Gutnacht sagen. Danach ein Hamburgerschnitzel, klassisch auf Bratkartoffel. Was deftiges und heimisches. Wer jetzt denkt das Hamburgerschnitzel ist ein Hacksteak, den belehre ich schnell. Paniertes Schweine Schnitzel mit Spiegelei.
So, noch Blacky „gut gemacht“ sagen und dann ab ins Himmelbett. Barfuss über die warme Bodenheizung.

Mit GPS aus Berlin

Filed under: Allgemein — berlinkopenhagen at 4:53 pm on Dienstag, Oktober 7, 2014

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Ohne Wecker und ohne Frühstück checke ich aus. Diese Buffets in den grossen Stadthotels mag ich nicht. Fühle mich dann immer beobachtet wenn ich zum dritten Mal Orangensaft holen gehe. Gut gepackt und Helm auf geht’s los. Mit so einem anonymen Drahtesel will ich eigentlich gar nicht die Zeit verbringen. Also nenne ich Ihn liebevoll Blacky. Er hat ja auch die Farbe und meine Satteltaschen, die noch immer den Nachgeschmack der Dame aus Zürich mittragen, sind schliesslich auch schwarz. Eigentlich ist so ziemlich alles schwarz an mir, ausser die Weste und der Helm, sowie die Handschuhe und Schuhe sind blau.

Ich frag mal Blacky nach dem Ausgang dieser Stadt nach Kopenhagen? Kein Verkehrsschild zeigt zu der dänischen Hauptstadt und auch Rostock ist niergends angeschrieben. Ich studiere mal mein Kartenmaterial, fahre Richtung Brandenburger Tor und stelle meine Spürnase auf Norden ein. Nach einer halben Stunde strampeln und einem Halt bei Netto für Wasser und Müsliriegel, wird es mir ein bisschen ungemütlich und ich frage nun mal leise mein GPS im Handy, wo ich bin. Ich bin noch mitten in Berlin aber in die richtige Richtung gefahren. Nur ein Wegweiser mit dem Hinweis Radweg Berlin Kopenhagen ist mir noch nicht zu Gesicht gekommen. Langsam verziehen sich die McDonalds, Aldis, Lidels und Nettos von der Strasse und die Häuser werden immer kleiner. Noch donnern Flugzeuge über mich aber die Umgebung wird deutlich grüner und die ersten grossen Businessparks im Grünen erscheinen mit eigenem S-Bahn Anschluss.

Shopping Tour mit Fahrrad ohne Geschirr

Filed under: Allgemein — berlinkopenhagen at 4:44 pm on Dienstag, Oktober 7, 2014

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Mit einem Lächeln fuhr ich nun los auf Shopping Tour: Nützliches zum Reisen, Reparatur Werkzeug fürs Fahrrad, welches ich hoffentlich nicht benötige, und Reiseetuis, welche ich schon lange suchte und nun im KDW fündig wurde. Kein Geschirr, keine Accessoire zum Wohnen, nichts für die Küche, kein Kochbuch. Es war trotzdem wunderbar. Dann noch die obligate Curry Wurst vor dem KDW. Hier steht nun eine Bio Curry Wurst Bude und bei der ist mächtig was los. Weniger Betrieb ist bei der Konventionellen auf der anderen Strassen Seite. Nun noch einige Knips mit der Kamera auf dem nach Hause Weg und dann ab mit den Mädels zum Araber bei Eva um die Ecke.

Liebe Verkehrsplaner und Stadtplaner von meiner lieben Stadt Luzern: Besucht Berlin mit dem Fahrrad. Es ist ein Erlebnis bei Feierabend durch Berlin zu strampeln. So viel Platz und vor allem so viel Vorfahrt. Gefühlt sind auch mehr Zweiräder als Autos unterwegs und der Typ Radfahrer unterscheidet sich nicht gross zu unserer Stadt. Ich verfolgte einige Rotlichter, eine Dame vor oder nach Dreissig, in Jeans mit Freitagtasche, iPhone in der hinteren Hosentasche und unter ihr ein leuchtblaues Fixi. Qualitätsbewusst schaute ich ihr stehts aufs Handy und fuhr meist hinter ihr.

Vor dem Araber stehen meist ebenfalls Fixi Räder, aber die IPhone-Lady mit Freitagtasche war nicht da. Die Temperaturen lassen es zu noch draussen zu sitzen und zu geniessen. Die freundliche Bedienung bringt uns jeden Wunsch und die Teller sehen nicht nur gut aus, der Inhalt schmeckt auch hervorragend. Das Dessert war uns Drei zu süss, nur schon wie es auf der Karte stand.
Vis à vis wars auch gemütlich und die Kuchen zum Jassen eben so lecker wie der amüsante Schweizer Abend in Berlin. Dicke fette Umarmung und Tschüss. Mit meinem Fahrrad schwinge ich mich ins Hotel und freue mich auf einen guten Start morgen.

Fahrräder muss man in Berlin finden

Filed under: Allgemein — berlinkopenhagen at 4:36 pm on Dienstag, Oktober 7, 2014

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Die erste Nacht in Berlin und auf meiner Reise war himmlisch im viel zu grossem Bett. Erste Tat des Tages zwei war klar!…es vor dem Mittag zu schaffen mein reserviertes Rad abzuholen. Dies war auch ohne Wecker möglich und die App brachte mich ja schliesslich zielsicher an den Ort auf meiner Bescheinigung der Reservation. Der Fahrradhändler aus Berlin Mitte schaute mich fast so lieblos und mit grossen Augen an, wie die nette Dame gestern am Check-In Schalter. Dabei hatte ich doch meine Satteltaschen nicht dabei. Muss nun wohl definitiv an mir liegen. „Det Fahrrad it ned bei uns!“ oder so ähnlich quasselt der mit Öl verschmierte Typ. „Ja, aber da steht Ihre Adresse drauf!“ „Weiss ich!“ „Kann doch nix dafür wenn die Idioten des nicht ändern! Aber ist nicht weit von hier. Strasse runter dann links, nächste rechts über die Leibziger beim Kiosk vorbei dann zweimal links gerade aus und dann nochmals rechts. Sehen sie schon. Kein Problem schaffen sie locker in 40 Minuten zu Fuss!“ Hab ich dann auch geschafft aber in 30 Minuten mit App.
Von nun an ging’s freundlich und der junge Mann, welcher mich an der neuen Adresse bedient, hätte mir wohl jeden Wunsch ans Fahrrad montiert, welches mich die nächsten 700 km begleiten wird.

Sonntags im Mauerpark

Filed under: Allgemein — berlinkopenhagen at 4:26 pm on Dienstag, Oktober 7, 2014

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Vom Brunch des Jahres in den Mauerpark. Für mich in guter Erinnerung – für Eva der Urin und Alk Park. Bin mal gespannt welcher Eindruck gewinnt. Es ist ein traumhafter Herbstsonntag und der Markt im Park ist in vollem Gange. Nichts von Urin und Alk. Fröhliche Menschen beschäftigen sich mit ihrer Kleinkultur: beim Karaoke singen, Basketball spielen oder mit grossen traumhaften Seifenblasen. Wenn schon nichts von Eva’s altem Eindruck vorhanden ist entscheiden wir uns fürs Caipi trinken, somit wäre der Alk wieder im Spiel. Zugegeben so ganz ohne Hiks ging des nicht. Der Mexikaner am Abend in Eva’s Quartier hat dann das Gleichgewicht wieder ins Lot gebracht.

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